
Wenn man an skandinavisches Design denkt, kommen einem sofort Begriffe wie Minimalismus, Funktionalität und natürliche Materialien in den Sinn. Der nordische Stil hat sich in den letzten Jahren vom Nischenkonzept zur festen Größe im Interior Design entwickelt – und das völlig zurecht. Besonders im Badezimmer, einem Raum, der oft unterschätzt wird, kommt die ruhige, klare Ästhetik Skandinaviens besonders gut zur Geltung.
Ich habe mein eigenes Badezimmer kürzlich im nordischen Stil umgestaltet – und möchte in diesem Beitrag meine Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen für praktische und stilvolle Badaccessoires teilen, die den skandinavischen Look perfekt abrunden.
Was macht den nordischen Stil im Bad aus?
Bevor wir in die Welt der Accessoires eintauchen, werfen wir einen kurzen Blick auf die Gestaltungsprinzipien des skandinavischen Designs:
- Helle Farben: Weiß, Beige, Hellgrau und sanfte Naturtöne dominieren.
- Reduziertes Design: Keine überflüssigen Details, klare Linien.
- Natürliche Materialien: Holz, Stein, Leinen oder Baumwolle.
- Funktionalität vor Dekoration: Jedes Element hat einen Zweck.
- Gemütlichkeit: Trotz Minimalismus wirkt alles warm und einladend.
1. Holz-Elemente: Natürlichkeit für Wärme und Struktur
Nichts bringt mehr skandinavisches Flair ins Bad als Holzaccessoires. Wichtig ist dabei: keine lackierten oder glänzenden Oberflächen, sondern mattes, naturbelassenes Holz wie Eiche, Bambus oder Teak.
Empfehlenswerte Holzaccessoires:
- Zahnbürstenhalter und Seifenschalen aus Bambus
- Ablagen oder Wandregale aus unbehandeltem Holz
- Bambus-Badewannenablage für entspannte Stunden in der Wanne
- Trittmatten oder Badematten aus Holzlamellen
Tipp: Achte darauf, dass das Holz für feuchte Räume geeignet ist und regelmäßig gepflegt wird – z. B. mit natürlichen Ölen.

2. Textilien: Sanft, funktional und in gedeckten Farben
Ein oft unterschätzter Aspekt: Handtücher, Duschvorhänge und Badematten sind nicht nur funktionale Elemente, sondern tragen enorm zum Gesamtbild bei.
Meine Empfehlungen:
- Handtücher in Off-White, Sand oder Salbeigrün – am besten aus Bio-Baumwolle mit Waffelstruktur
- Leinen-Duschvorhänge statt Plastik
- Badematten aus Baumwolle in geometrischem Muster oder Uni-Farben
Diese Materialien sorgen für ein weiches, warmes Gefühl beim Betreten des Raumes – ganz im Sinne des skandinavischen Hygge-Gedankens.
3. Aufbewahrungslösungen: Klarheit durch Ordnung
Ordnung ist das halbe Leben – im nordischen Bad sogar noch mehr. Die Ästhetik lebt von strukturierten Flächen und aufgeräumtem Eindruck. Deshalb sind durchdachte Aufbewahrungslösungen das A und O.
Praktische Lösungen:
- Körbe aus Seegras oder Filz für Handtücher, Klopapier oder Pflegeprodukte
- Magnetische Wandhalter für Rasierer und Nagelscheren
- Minimalistische Wandhaken für Bademäntel und Handtücher
- Spiegelschrank mit klarer Linienführung, ggf. mit indirekter Beleuchtung
Mein Tipp: Nutze vertikalen Raum! Regale über der Toilette oder in der Dusche helfen, ohne den Raum zu überladen.
4. Beleuchtung: Warm und zurückhaltend
Auch wenn Tageslicht im Bad rar ist – die richtige Beleuchtung kann viel ausmachen. Setze auf diffuses, warmweißes Licht und verzichte auf grelle Spots.
Stilvolle Lichtlösungen:
- Wandlampen mit Milchglas und Holzdetails
- Spiegel mit indirekter LED-Beleuchtung
- Dimmbare Deckenleuchte im minimalistischen Design
Wer etwas mehr Atmosphäre möchte, kann zusätzlich Duftkerzen oder kleine Tischlampen verwenden – ideal für entspannte Abendbäder.
5. Pflanzen: Frische und Leben im Raum
Selbst ein kleines Bad profitiert enorm von Grünpflanzen. Sie bringen Lebendigkeit und verbessern das Raumklima. Wichtig: Wähle pflegeleichte Arten, die mit wenig Licht und hoher Luftfeuchtigkeit klarkommen.
Empfohlene Pflanzen:
- Efeutute
- Farn
- Sansevieria (Bogenhanf)
- Bambus oder Glücksbambus
- Zamioculcas (Glücksfeder)
Ein kleines Regal mit zwei, drei Grünpflanzen oder ein hängender Topf am Fenster reicht oft schon für den gewünschten Effekt.

6. Spender & Behälter: Einheitliches Design statt Plastik-Chaos
Ein typisches Bild im deutschen Badezimmer: bunte Shampooflaschen, gemischte Verpackungen und ein wilder Materialmix. Im nordischen Bad ist das ein No-Go.
Was funktioniert besser?
- Nachfüllbare Spender aus Glas oder Keramik für Seife, Shampoo & Co.
- Einheitliche Behälter für Wattepads, Wattestäbchen, Haargummis
- Farbschema: Weiß, Schwarz, Grau oder Beige
Mein Extra-Tipp: Beschrifte die Behälter in minimalistischer Typografie – das wirkt besonders stilvoll.
7. Spiegel & Details: Runde Formen für Weichheit
Während rechteckige Spiegel klassisch wirken, bringen runde oder ovale Spiegel eine gewisse Sanftheit in den Raum – ideal für den skandinavischen Look.
Weitere Details, die das Bild abrunden:
- Minimalistische Uhr im Badezimmer
- Holzrahmen oder Metall in Schwarz matt
- Dekoration mit nordischen Prints (z. B. botanische Illustrationen)
Wichtig: Weniger ist mehr. Zwei bis drei gezielt platzierte Elemente reichen aus, um Atmosphäre zu schaffen.
Weniger, aber besser – das ist nordisches Baddesign
Ein nordisches Badezimmer ist mehr als nur eine Stilrichtung – es ist ein echtes Lebensgefühl. Es steht für eine bewusste Rückkehr zum Wesentlichen: Ruhe, Klarheit, Funktionalität und Wärme bilden dabei das Herzstück. In einer Zeit, in der unser Alltag von Hektik und Reizüberflutung geprägt ist, bietet ein skandinavisch gestaltetes Bad einen wohltuenden Rückzugsort – einen Ort, an dem man bewusst entschleunigen kann.
Was diesen Stil so besonders macht, ist die harmonische Verbindung von ästhetischer Schlichtheit und praktischer Alltagstauglichkeit. Ein nordisches Badezimmer muss nicht groß oder luxuriös sein – es lebt vielmehr von durchdachten Details, die optisch und funktional überzeugen. Mit den richtigen Accessoires – von naturbelassenem Holz über weiche, hochwertige Textilien bis hin zu cleveren Aufbewahrungslösungen – lässt sich selbst das kleinste Bad in eine stilvolle Wohlfühloase verwandeln.
Dabei kommt es gar nicht auf übermäßige Dekoration oder extravagante Elemente an. Im Gegenteil: Weniger ist mehr. Jedes Accessoire sollte eine klare Funktion erfüllen und gleichzeitig zum stimmigen Gesamtbild beitragen. Ein schlichter Seifenspender aus Keramik, eine Leinen-Badematte in gedeckten Farben oder ein Wandhaken aus Eichenholz – all das sind kleine, aber wirkungsvolle Bausteine, die den nordischen Stil im Alltag erlebbar machen.
Auch bei der Lichtgestaltung, bei Spiegeln und Pflanzen gilt: Reduktion, Natürlichkeit und Wärme. Es geht nicht darum, das Bad zu einem Design-Showroom zu machen, sondern darum, einen lebensnahen Raum zu schaffen, der gut tut und zum Verweilen einlädt – Tag für Tag.
Ich hoffe, meine persönlichen Tipps und Empfehlungen helfen dir weiter, dein eigenes kleines skandinavisches Spa zu gestalten – ganz gleich, ob du ein neues Zuhause planst oder ein altes Badezimmer sanft modernisieren möchtest. Der nordische Stil ist zeitlos, anpassungsfähig und vor allem: wohltuend.
Wenn du noch mehr Inspiration suchst, konkrete Produkttipps brauchst oder Fragen zur Umsetzung hast, freue ich mich sehr über deinen Kommentar. Ich teile gern weitere Ideen und Erfahrungen mit dir – denn ein schönes Bad beginnt mit einem durchdachten Plan und dem Mut zur Reduktion.